Abzocke bei lukrativen Nebenjob-Angeboten |
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Bei verlockenden Angeboten ist Vorsicht geboten
Wer die
Kleinanzeigen durchstöbert, muss den Eindruck gewinnen: Hey, von der
Couch aus reich werden funktioniert. Aber: Einen lukrativen und
zugleich seriösen Nebenverdienst gibt es in der Regel nicht, so die
Arbeiterkammer Salzburg. Leider ist das nicht immer so - in manchen
Fällen steckt die ganz große Abzocke dahinter!
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Die
KonsumentenberaterInnen der Arbeiterkammer Salzburg haben den
einschlägigen Anzeigenmarkt durchforstet (ein freier Mitarbeiter der AK
tarnte sich als Student) und haben verschiedene Typen von Inseraten
herausgefiltert:
Der Trick mit der Mehrwertnummer
Etliche Inserate würden durchaus interessant klingen, enthalten aber
nur eine Mehrwertnummer (0900) zur Kontaktaufnahme, so die AK Salzburg.
Ein Gespräch - das meist keines sei, sondern nur das Abhören eines
Tonbandes - koste 3.60 Euro pro Minute. Das sei auch eine Art des
Zuverdienstes, so die AK - allerdings für den Betreiber der
Mehrwertnummer.
Infos nur gegen Entgelt
Bei manchen Inseraten müssten Job-Suchende zuerst Geld hinblättern und
Info-Material bestellen. Solche Broschüren würden meist zwischen 10 und
50 Euro kosten. "Abgesehen davon, dass dies für das 21. Jahrhundert ein
etwas ungewöhnlicher Weg des Geldverkehrs ist und ein unsicherer noch
dazu, hat das für den Interessenten einen gravierenden Nachteil", sagt
AK-Konsumentenberaterin Daniela Strübler. "Der Arbeitsuchende hat
keinen Beweis dafür, dass er das Geld geschickt hat und kann so keine
Ansprüche auf Rückforderung geltend machen!" Außerdem: Der Nutzen
dieser Info-Materialien sei gleich Null, ein Fall von plötzlichem
Reichtum nach diesem System nicht bekannt.
Struktur-Vertrieb
29 der 50 ausgewählten Inserate - scheinbar individuell gestaltet -
hätten zu drei (bekannten) Anbietern geführt. Hier könne man
tatsächlich Geld verdienen, aber auch nicht "mit links". Es handele
sich um Strukturvertriebe, die Produkte wie Geschirr, Kosmetika,
Reinigungsmittel, Nahrungsergänzungsmittel und ähnliches verkaufen. Wer
dort einsteige, dem müsse klar sein: Er arbeitet als Selbständiger und
braucht einen Gewerbeschein, er muss meist verpflichtend die
firmeneigene Ware selber kaufen und ist dem Kunden gegenüber
gewährleistungs- und schadenersatzpflichtig und er muss sein Einkommen
versteuern.
Der Traum von der Model-Karriere
Locken Firmen mit dem Traum von der Model-Karriere - meistens ist es
egal, wie alt, groß, dick oder hässlich man ist -, dann ist Vorsicht
gefragt, wenn es darum geht, dass Möchte-gern-Models für Set-Karten
meist über 500 Euro hinblättern müssen (seriöse Agenturen strecken das
Geld für Set-Cards vor). Und auf die versprochenen Aufträge warte man
auch vergeblich.
So erkennst du unseriöse Angebote:
+ Die Gleichung "je verlockender desto unseriös" stimmt meistens
+ Hände weg von Mehrwertnummern (0900)
+ Nie im voraus zahlen, weder für Infomaterial, Waren oder Einschulungen
+ Misstrauisch sein, wenn die Kontaktaufnahme nur über Telefonnummer bzw. Postfach möglich ist
+ Misstrauisch sein, wenn beim Erstkontakt keine genaue Auskunft über die Art der Tätigkeit gegeben wird
+ Misstrauisch sein bei Internet-Seiten, deren Absender nicht klar ersichtlich ist
Quelle: www.krone.at |
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